| Geb. am: | 28. Jänner 1917 |
| Fakultät: | Philosophische Fakultät |
| Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Herbert (Josef) SCHWARCZ (הרברט שורץ), geb. am 28. Jänner 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Lajos/Ludwig Schwarcz/Schwarz (Kaufmann, Geschäftsinhaber Miedererzeugung Wien 2., Taborstraße 4) und Janka Schwarcz, geb. Döhrn und wohnte mit den Eltern in Wien 2, Große Mohrengasse 3. Er hatte das Realgymnasium in Mödling/Niederösterreich (Franz-Keim-Gasse) absolvierte und dort 1936 die Reifeprüfung (Matura) abgelegt (wohnte damals in Mödling, Goethestraße 31) und begann im Wintersemester 1936/37 an der Universität Wien zu studieren und war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 3. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Musikwissenschaft.
Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium nach dem "Anschluss" abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Er musste aus Österreich fliehen und heiratete noch am 13. Jänner 1939 in Wien (Ziviltrauung am Standesamt Wien-Leopoldstadt) die in Meran/Italien geborene Waise Luise Lotte Ticho (1921-2011, später verh. Saxl) und es gelang beiden in das Britische Mandatsgebiet Palästina [Israel] zu emigrieren, wo sie am 26. September 1939 ankamen und Ende 1941 eingebürgert wurden. Er lebte damals in Jerusalem, 211 Mamillaroad, und arbeitete als Beamter beim Militär (regimental paymasters office).
Über das weitere Leben von Herbert Schwarcz ist derzeit wenig bekannt.
Sein Name wird am "Denkmal für im NS vertriebene Geschichte-Studierende und -lehrenden der Universität Wien" seit Mai 2022 genannt und erinnert.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1936-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 472, www.genteam.at; www.myheritage.at; www.ancestry.de.
Herbert Posch
