Emil Schlander
Geb. am: |
14. September 1888 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Emil SCHLANDER, geb. am 14. September 1888 in Oberburg b. Cilli/Untersteiermark, Österreich-Ungarn [Gornji Grad/Slowenien], gest. am 30. November 1978 in Wien, war Privatdozent für Oto-, Rhino- und Laryngologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und 1940 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.
Er hatte an der Universität Graz Medizin studiert und dort 1914 promoviert. Nach Kriegsdienstleistung 1914-1918, zuletzt als Regimentsarzt, wurde er 1918 Assistent und ab 1. März 1920 I. Assistent an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- u. Ohrenkrankheiten der Universität Wien (
Prof. Neumann). Er habilitierte sich 1932 und konnte 1938, auch nach der Entlassung seines Vorgesetzten aus rassistischen Gründen vorerst noch weiterarbeiten.
1940 wurde aber auch ihm aus rassistischen Gründen die venia legendi aberkannt und er musste die Klinik und die Universität Wien verlassen.
Er war nicht emigriert und wurde 1945 (formal: 29. Juni 1946) als a.o. Professor und Vorstand der Wiener HNO-Universitätsklinik zurück berufen. Am 30. September 1950 wurde er ao.Prof. (tit. o.Prof.) und am 18. Jänner 1956 Ordinarius (o. Prof.). Er leitete die Klinik bis zu seiner Emeritierung am 30. September 1959.
Er war u.a. Präsident der österr. Oto-Laryngolog. Gesellschaft und verfaßte zahlreiche Fachbeiträge (besonders über Gehirnkomplikationen nach Mittelohrentzündungen) und Bücher, u.a. "Histologie der Eiterungen an der Pyramidenspitze" (1926).
Lit.: Archiv der Universität Wien: Personalakt; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; BLUMESBERGER 2002, 1206; Wiener Rathauskorrespondenz 1968
Herbert Posch