Geb. am: | 15. Juni 1913 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Lydia SCHANZER, geb. am 15. Juni 1913 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter von Jakob Ignatz Schanzer (Kraftwagenunternehmer und Fahrschulinhaber) und von Stella Schanzer, geb. Eberstark, wohnte in Wien 9, Alser Straße 28, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 9. und vorletzten Studiensemester inskribiert.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwun gen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen, nachdem sie anfänglich im Sommersemester 1938 noch im Rahmen des Numerus clausus für jüdische Studierende noch für einige Wochen zum Weiterstudium bis zum Semesterende zugelassen worden war (Abgangszeugnis vom 19. Juli 1938).
Ihr jüngerer Bruder Stefan Norbert Schanzer, der auch an der Medizinischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 465; freundlicher Hinweis von Markus Grafl, 05/2020.
Herbert Posch