Hedwig Irene Bindermann (Burger)
Geb. am: |
06. März 1918 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Hedwig Irene BINDERMANN (verh. BURGER), geb. am 6. März 1918 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Dr. Max Bindermann (Rechtsanwalt, 1880-1960), wohnte in Wien 19, Schegargasse 3, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis vom 30. März 1938).
Ihre ältere Schwester
Gertrud Bindermann, die an der Philosophischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Sie mussten mit ihrer Familie aus Wien flüchten - ihr Vater, der 1906 an der Universität Wien zum Dr. jur promoviert hatte und seit 1919 als Rechtsanwalt in Wien arbeitete verlor 1938 aus rassistischen Gründen seine Zulassung als Rechtsanwalt und musste seine Kanzlei in Wien 1., Hohenstaufengasse 9 schließen. Am 6. November 1938 konnte die Familie nach England/Großbritannien emigrieren und lebt in London, wo ihre Eltern in 110 Greencroft Gardens in London N.W. 6, eine Pension eröffneten. Hedwig Bindermann arbeitete dort anfangs als Diätassistentin und ihre Schwester als Hausangestellte. Hedwig wurde nicht als "enemy alien" interniert nach Kriegsausbruch und übersiedelte bald nach 1 Graffton Terrace in Hampstead, London, und im Frühjahr 1940 heiratete sie in Bristol George W. Burger und sie lebten und arbeiteten weiter in England.
Irene Hedi Burger, geb. Hedwig Irene Bindermann, starb im Jänner 1979 in Hammersmith (Greater London), England/Großbritannien.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 362; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 92; www.ncestry.de.
Herbert Posch