Gertrud Bindermann
Geb. am: |
29. April 1916 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Gertrud BINDERMANN, geb. am 29. April 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Dr. Max Bindermann (Rechtsanwalt, 1880-1960), wohnte in Wien 19, Schegargasse 3, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Psychologie.
Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.
Ihre jüngere Schwester
Hedwig Bindermann (Burger), die an der Medizinischen Fakultät studierte, wurde ebenfalls von der Universität Wien vertrieben.
Sie mussten mit ihrer Familie aus Wien flüchten - ihr Vater, der 1906 an der Universität Wien zum Dr. jur promoviert hatte und seit 1919 als Rechtsanwalt in Wien arbeitete verlor 1938 aus rassistischen Gründen seine Zulassung als Rechtsanwalt und musste seine Kanzlei in Wien 1., Hohenstaufengasse 9 schließen. Am 6. November 1938 konnte die Familie nach England/Großbritannien emigrieren und lebt in London, wo ihre Eltern eine Pension eröffneten in 110 Greencroft Gardens in London N.W. 6. Gertrud Bindermann arbeitete dort anfangs als Hausangestellte und ihre Schwester als Diätassistentin. beide wurden nicht als "enemy alien" interniert nach Kriegsausbruch und Gertrud lebte und arbeitete weiter in Hampstead, London, England.
Gertrud Binderman, starb nur 50jährig, am 16. Juli 1966 in Hamstead, London, England/Großbritannien.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 362; SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 92; www.ancestry.de.
Herbert Posch