Alfons Maier Rothschild
Geb. am: |
15. Februar 1878 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Alfons Maier ROTHSCHILD (Alphonse de Rothschild), geb. am 15. Februar 1878 in Wien als Sohn des Bankiers Salomon Anselm Rothschild, gest. am 2. September 1942 in New York, N.Y./USA, hatte am 18. Juli 1903 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben. Er war Jurist, Großgrundbesitzer, Kunstsammler.
Nach dem "Anschluss" 1938 wurden sein Vermögen und die Kunstsammlungen beschlagnahmt. Er konnte mit seiner Familie über die Schweiz und Kanada in die USA emigrieren. Am 8. Mai 1941 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Erst 62 Jahre nach der Aberkennung und sehr lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 10. April 2003 feierlich wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung posthum für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Die geraubten Kunstsammlungen wurden von der Republik Österreich nach 1945 erst restituiert, nachdem der Witwe Alfons Maier Rothschilds wichtige Teile der Sammlung als "Schenkung" an Wiener Museen abgepresst wurden. Erst 2000 wurden diese Kunstwerke an seine Tochter restituiert.
Lit.:
TRENKLER 1999;
HEIMANN-JELINEK 1994;
MORTON 1992;
POSCH/STADLER 2005.