Alfred Rosenfeld
Geb. am: |
15. November 1892 |
Fakultät: |
Juridische Fakultät |
Kategorie: |
Doktorgradaberkennung |
Alfred ROSENFELD, geb. am 15. November 1892 in Orosháza, Ungarn/Österreich-Ungarn, hatte am 10. Mai 1917 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben.
Am 17. Juli 1942 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Er hatte am 11. Oktober 1927 seine Kanzlei in Wien 1, Riemergasse 10 eröffnet, war beeideter Dolmetsch für die ungarische Sprache und wurde 1938 aufgrund des Reichsbürgergesetzes aus der Advokatenliste gelöscht.
Ende Juli 1938 emigrierte er nach Palästina und fand Arbeit in einer Bibliothek, später geht er nach Großbritannien (1957 in London), und kehrt 1960 zurück nach Wien und wird hier "ehrenhalber" als Gerichtsdolmetsch reaktiviert.
Lit: SAUER/REITER-ZATLOUKAL 2010, 287; Meldearchiv; ÖStA: VA 40006, Hilfsfonds
Herbert Posch