Robert Pratzer
Geb. am: |
30. August 1916 |
Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: |
Vertriebene Studierende |
Robert PRATZER, geb. am 30. August 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Filip (Froim Pinkas) Pratzer (1882-1942, Inkassant) und Berta Pratzer, geb. Gutwald recte Brany (1882-1942), wohnte in Wien 2, Alliiertenstraße 14/14, war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 4. Studiensemester inskribiert.
Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen (Abgangszeugnis ausgestellt am 18. Mai 1938).
Er musste aus Wien fliehen, konnte aber noch rechtzeitig nach Belgien emigrieren, wo er in Brüssel, Rue Verte, Nr. 231 (Schaerbeck) lebte. Bei der deutschen Okkupation Belgiens im Mai 1940 musste er nach Frankreich fliehen, wurde dort aber im Lager Drancy interniert und wurde von dort am 16. September 1942 nach Auschwitz [Oświęcim] deportiert.
Seine Eltern konnten nicht mehr rechtzeitig aus Wien fliehen und wurden am 6. Februar 1942 von Wien 2, Lilienbrunngasse 19/11 nach Riga/Lettland deportiert und dort ermordet.
Robert Pratzer und sein Bruder Salo (geb. 1913) werden später in das Konzentrationslager Buchenwald überstellt und von dort am 10. Februar in das Konzentrationslager Groß Rosen.
Peter Pratzer stirbt am 11. April 1945.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 452; DÖW 2001; www.yadvashem.org [März 2006], dort zitierte Quelle: Le Memorial de la deportation des juifs de France, Beate et Serge Klarsfeld, Paris 1978; USHMM; collections.arolsen-archives.org.
Herbert Posch