Friedrich Pordes

Friedrich PORDES, geb. am 30. April 1916 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Sohn von Efroim vel Ferdinand Pordes (1880-?, Fleischkommissär in der Großmarkthalle) und Jenny Pordes, geb. Fuchs (1889-?), wohnte in Wien 3, Hintzerstraße 1, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Philosophischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Chemie.

Er wurde im Nationalsozialismus nach dem "Anschluss" aus rassistischen Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.

Er musste aus Wien flüchten und konnte 1938 noch  rechtzeitig über Dänemark nach Shanghai auswandern, seiner Schwester Olga Pordes (1909-?) gelang es nach Palästina zu emigrieren und die Eltern konnten mit Hilfe der Auswanderungsabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde schließlich am 30. August 1939 von Triest nach Palästina emigrieren.
In Shanghai heiratete Friedrich Pordes später seine Wiener Studienkollegin Annemarie Hecht (gesch. Schwarz). Sie hatten zwei Söhne und übersiedelten 1950 in die englische Kronkolonie Hong Kong, wo seine Frau, die in Shanghai einen Kindergarten aufgebaute und erfolgreich betrieben hatte, nun als Sprachlehrerin am Bundesdeutschen Goethe-Institut und in einer Schweizer-Deutschen Schule arbeitete, bevor sie 1997 nach Wien zurückkehrte, wo sie 2002 starb.

Friedrich - nunmehr Frédérick - Pordes gründete eine pharmazeutische Firma, die 1951 als "Frederick Pordes Import/Export" in die Hong Konger Handelskammerregister aufgenommen, ab Februar 1958 "Frederick Pordes & Company (Pharmaceuticel), Ltd" wurde und die noch bis 1991 existierte.

Frédérick Pordes starb am 23. Jänner 1992 in Mougins, Alpes-Maritimes, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Frankreich.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937–1938; Hong Kong General Chamber of Commerce List of Members 1959; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 451; www.genteam.at; www.myheritage.at.

Herbert Posch