Fritz Lieben
Geb. am: |
25. November 1890 |
Fakultät: |
Philosophische Fakultät |
Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Fritz LIEBEN, geb. am 25. November 1890 als Sohn des Chemikers Prof. Adolf Lieben in Wien, gest. am 2. Jänner 1966 in Wien, entstammte einer bedeutenden Wiener großbürgerlichen jüdischen Familie, die 1863 u.a. Ignaz-Lieben-Preis an Nachwuchsforscher im Bereich der Naturwissenschaften gestiftet hatte. Er studierte Chemie an der Universität Wien und arbeitete ab 1919 als Mitarbeiter von Otto Fürth. Mit der Habilitation 1925 wurde Lieben Privatdozent (ao. Prof.) für Chemie (Physiologische Chemie) an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. 1929 folgte er den neuen Vorstand Fürth an das Institut für Medizinische Chemie.
Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, 1938 wurde seine Venia legendi widerrufen und am 21. März 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben.
Fritz Lieben flüchtete im März 1940 nach Frankreich, wo er mehrere Monate in Internierungslagern festgehalten wurde. Im Mai 1941 konnte er schließlich nach New York/USA emigrieren, wo er als Dozent für Biochemie an der John Hopkins University in Baltimore und als Rockefeller Research Fellow am Mount Sinai Hospital in New York arbeitete.
Er kehrte 1953 nach Österreich zurück und arbeitete als Gast am Institut für Medizinische Chemie der Universität Wien.
Lit.: ARIAS, Fritz Lieben, in: ARIAS 2008; DEICHMANN 2001, 120; Evi FUKS, Gabriele KOHLBAUER-FRITZ, Die Liebens. 150 Jahre Geschichte einer Wiener Familie, Wien 2004.
Katharina Kniefacz