Geb. am: | 24. Juni 1909 |
Fakultät: | Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
Kategorie: | Vertriebene Studierende |
Alfred EIDINGER, geb. am 24. Juni 1909 in Radautz [Rădăuţi]/Rumänien (staatenlos), Sohn von Nathan Eidinger (1879-1945, Großindustrieller) und Bertha (geb. Fischler), wohnte in Wien 1, Schubertring 3, war zuletzt im Wintersemester 1937/38 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 30. März 1938).
Er wurde nicht mehr zur Promotion zugelassen
Alfred Eidinger konnte mit seinen Eltern und seinen beiden Schwestern in die Schweiz und dann nach Frankreich emigrieren, wo sie aber später im Lager Drancy interniert wurden.
Alfred Eidinger lebte 1940 in Nizza und versuchte erfolglos ein Visum für die USA zu erhalten. Er schloss sich der FTP-MOI (Francs-tireurs et partisans – main d’œuvre immigrée), einer bewaffneten Immigrantenorganisation der Résistance an und agierte unter dem Decknamen Pierre Martin. Anfang 1943 mietete er in Paris eine Lagerhalle an um Waffen der Résistance zwischenzulagern. Er wurde verraten, verhaftet und von der Vichy-Regierung als Partisan und Freischärler zum Tode verurteilt.
Am 26. Mai 1943 wurde er im Luftwaffenstützpunkt in Balard, Paris XV, erschossen.
Lit.: Nathan Eidinger Family Collection at Leo Baeck Institute/Center for Jewish History AR7033; Daniel Grason, EIDINGER Alfred [alias MARTIN Pierre); Gaston LAROCHE (Boris Matline), On les nommait des étrangers. Les immigrés dans la Résistance, ÉFR, 1965; Mémorial GenWeb; Jean-Pierre GUÉREND, Hg., Franz Stock: Wegbereiter der Versöhnung. Freiburg/Basel/Wien 2017, 127; Irene FILIP, Elisabeth und Alfred Eidinger. Widerstand in Frankreich, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, Jg. 26, Nr. 1, March 2019, 6-8.
Herbert Posch