Guido Engelmann
| Geb. am: |
05. Juni 1876 |
| Fakultät: |
Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien |
| Kategorie: |
Vertriebene WissenschafterInnen |
Guido ENGELMANN, geb. am 5. Juni 1876 in Olmütz, Mähren/Österreich-Ungarn [Olomouc/Tschechische Republik]. Er hatte 1897-1899 an der Universität Wien Medizin studiert und promovierte 1899 zum "Dr.med.". Er war Demonstrator bei Prof. Zuckerkandl; assistierte an der Chirurgischen Universitätsklinik in Wien, bei Prof. v. Hoffa in Berlin und an der Chirurgischen Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Er war seit 1920 Privatdozent für Orthopädische Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.
Er war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte in Wien und der freien orthopädischen Vereinigung in Wien. Er war Spezialist auf dem Gebiet der Rachitis der Wirbelsäule und der angeborenen Hüftluxation und verfasste zahlreiche medizinische Fachpublikationen, wie z.B. "Konstitutionspathologie in der Orthopädie" (1928) oder "Einführung in die Orthopädie" (1929).
Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben ("Venia legendi widerrufen") und von der Universität Wien vertrieben. Er konnte nach Los Angeles / USA emigrieren, ebenso wie sein Sohn
Univ.-Ass. Dr. Leopold Franz (Francis L.) Engelmann, der ebenfalls entlassen wurde vom orthopädischen Ambulatorium der I. Chirurgischen Universitätsklinik.
Guido ENGELMANN starb 1959 in Los Angeles, Kalifornien/USA.
Lit.: MÜHLBERGER 1993, 20; MERINSKY 1980, 47-48; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 2017; BLUMESBERGER 2002, 280; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.
Herbert Posch
