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Alfred Bernhard Alexander

Geb. am: 30. April 1909
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Doktorgradaberkennung
Alfred Bernhard ALEXANDER, geb. am 30. April 1909 in Wien als Sohn von Dr. Gustav Alexander (1863-1940) und Bertha Alexander (geb 1872). Er hatte am 24. Februar 1933 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. med. erworben und arbeitete bis März 1938 als Demonstrator/Hilfsarzt an der Universitäts-Ohrenklinik im Allgemeinen Krankenhaus/AKH in Wien. Er wohnte in Wien 8, Skodagasse 15/9. Nach der Machtübernahme der NationalsozialistInnen, dem sogenannten "Anschluss", wurde er aus rassistischen Gründen entlassen, verlor sowohl seine Stelle als auch sein Stipendium und war gezwungen, die Universität und die Klinik zu verlassen. Er konnte nach London und später in die USA emigrieren, woraufhin ihm am 24. Mai 1941 die deutsche Staatszugehörigkeit entzogen und am 14. Juli 1942 der Doktorgrad aus rassistischen Gründen aberkannt wurde, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt. Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt. Alfred Alexander starb am 13. Juni 1983 in den USA.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Rektorat GZ 118 ex 1941/42 ONr. 28, GZ 561 ex 1944/45 ONr. 15; Deutscher Reichsanzeiger Nr. 119 vom 24. Mai 1941; POSCH 2009, 386; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Vienna 2016; www.geni.com.


Herbert Posch


Bernhard Alfred Alexander: Aberkennung der Staatsbürgerschaft und des Doktorgrades, Reichserziehungsministerium Berlin am 30. April 1941, Foto: Herbert Posch (c) Archiv der Universität Wien

Bernhard Alfred Alexander: Aberkennung des Doktorgrades, Universität Wien am 21. Mai 1942, Foto: Herbert Posch (c) Archiv der Universität Wien
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