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Osias Heschel Babad

Geb. am: 17. Juni 1899
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Vertriebene Studierende

Osias Heschel BABAD, geb. am 17. Juni 1899 in Lemberg, Galizien/Österreich-Ungarn [später: Lwów/Polen, heute: Lwiw|Львів/Ukraine] (heimatberechtigt in Kałusz/Polen [Kalusch|Калуш/Ukraine], Staatsbürgerschaft 1938: Polen), Sohn von Josef Babad (Rabbiner), wohnte in Wien 1., Franz-Josephs-Kai 17. Er hatte im Februar 1936 am Bundesrealgymnasium XXI (Wien 21., Franklinstraße 21) die Reifeprüfung (Matura) bestanden und begann im Sommersemester 1936 an der Universität Wien zu studieren. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Philosophischen Fakultät im 5. Studiensemester inskribiert und belegte Vorlesungen in Geschichte und Orientalistik.

Er wurde im Nationalsozialismus aus "rassischen" Gründen gezwungen, das Studium abzubrechen und die Universität Wien zu verlassen.

Osias Babad musste aus Wien fliehen und konnte vorerst in die Niederlande emigrieren, wo es ihm am 28. Dezember 1939 gelang, in Rotterdam sein Visum für die USA zu erhalten. Somit konnte er am 24. Jänner 1940 von Rotterdam aus mit der SS Veendam in die USA ausreisen, wo er am 5. Februar 1940 in New York City, NY, ankam. Er gab als Berufsbezeichnung "Rabbiner" an und wollte von New York weiter nach Chicago, IL, reisen. Er blieb aber in New York und wurde im Februar 1942 für die U. S. Army gemustert – er arbeitete damals bei der Tifereth Israel Anshei Sfard Congregation in Brooklyn, New York City, NY.
Er heiratete am 23. April 1944 in Brooklyn Rose Ringelheim.
Am 10. April 1945 erhielt er die U. S.-Staatsbürgerschaft und lebte in den folgenden Jahrzehnten in 758 Miller Avenue, Brooklyn, Kings, NY.

Osias Heschel Babad starb im Februar 1984 in Brooklyn, New York City, NY/USA.

An ihn wird heute an der Universität Wien erinnert im "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" (2009) und auch am "Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien | Wenn Namen leuchten" (2022).


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 357; POSCH/FUCHS 2022, 63; Passagierlisten-Datenbank Ellis Island; NARA Washington D.C./Einbürgerungsindices, Musterungsindices und Social Security Death Index; New York City Municipal Archives/Heiratsurkundenindices des New York City Clerk's Office, New York/NY.


Herbert Posch


Nationale von Osias Heschel Babad, Wintersemester 1937/38 (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Osias Heschel Babad, Wintersemester 1937/38 (Rückseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Osias Heschel Babad, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Osias Heschel Babad, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Osias Heschel Babad, Sommersemester 1938 (2. Formular Vorderseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Osias Heschel Babad, Sommersemester 1938 (2. Formular Rückseite), Foto: Herbert Posch, © Archiv der Universität Wien

Denkmal für die im Nationalsozialismus vertriebenen Geschichte-Studierenden und -Lehrenden der Universität Wien ("Wenn Namen leuchten", Iris Andraschek, 2022), Foto: Markus Korenjak, © Universität Wien
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