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Ingrid Leodolter (Zechner)

Geb. am: 14. August 1919
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Ingrid LEODOLTER (geb. ZECHNER), geb. am 14. August 1919 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Dr. Leopold Zechner (Hauptschuldirektor, 1946-60 Wiener Stadtschulratspräsident), wohnte in Wien 13, Hadikgasse 102. Nach ihrer Matura 1937 im Mädchenrealgymnasium in Wien-Hietzing war sie von Wintersemester 1937/38 bis zuletzt im Wintersemester 1941/42 an der Medizinischen Fakultät im 10. Studiensemester inskribiert.
Sie galt als 'Mischling 2. Grades' und konnte ihr Studium – bei jederzeitigem Widerruf – fortsetzen und am 2. November 1943 mit der Promotion abschließen. Ihre ältere Schwester Hildegund Zechner, verh. Kothbauer (1917-2012) konnte ihr Studium bereits am 20. Dezember 1939 abschließen.

Nach Absolvierung der Facharztausbildung für interne Medizin wurde Ingrid Leodolter 1951 erste Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses und wechselte 1958 an das Sophienspital in Wien, dem sie ab 1962 als ärztliche Leiterin vorstand.
1971 wurde ins Kabinett unter Bundeskanzler Bruno Kreisky berufen, vorerst Regierungsmitglied ohne Ressort übernahm sie Anfang 1972 das neugeschaffene Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz. 1974 wurde der Mutter-Kind-Pass eingeführt, der eine deutliche Reduktion der Säuglingssterblichkeit in Österreich bewirkte. Außerdem erwirkte sie während ihrer Amtszeit bis 1979 eine Erhöhung der Geburtenbeihilfe und führte eine kostenlose Gesundenuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren ein, um die Frühdiagnosen von Brust- und Gebärmutterkrebs zu ermöglichen.

Ingrid Leodolter starb am 17. November 1986 in Wien.

Das nach ihr benannte Tageszentrum der Stadt Wien (MA 47) zur Betreuung älterer Menschen im SMZ Sophienspital, Wien 7., Apollogasse 19, wurde im Juni 2016 geschlossen, dafür das Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus, Wien 15., Kardinal-Rauscher-Platz nach ihr Ingrid Leodolter Haus benannt (err. 2015). Im September 2017 folgte die Benennung der Leodolterpromenade in Wien 13. (Hietzing).
Lit.: Munzinger-Archiv; Web-Lexikon der Wiener Sozialdemokratie; KNIEFACZ/POSCH 2016; KNIEFACZ/POSCH 2017b.


Katharina Kniefacz und Herbert Posch


Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1938, 1. Formular (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1938, 2. Formular (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1938, 2. Formular (Rückseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Wintersemester 1938/39 (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Wintersemester 1938/39 (Rückseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1939 (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1939 (Rückseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), II. Trimester 1940 (Vorderseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), II. Trimester 1940 (Rückseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Eintrag 652, 2. November 1943, Promotionsprotokoll Medizinische Fakultät 1941-1949 (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Ingrid Leodolter (geb. Zechner), Sommersemester 1938, 1. Formular (Rückseite), Foto: Herbert Posch, Universitätsarchiv Wien

Ingrid Leodolter und Bruno Kreisky am 1. Mai 1972 am Rathausplatz, Foto (c) Eugen Freund

Eröffnung Pflegewohnhaus Ingrid Leodolter Haus am 22. Jänner 2016, wien 15, Kardinal Raucher Platz, Foto: Ismail Goekmen (c) PID

Benennung der Leodolter Promenade in Wien 13 am 5. September 2017, Foto: Christian Jobst (c) PID
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