Paul Stefan Grünfeldt [ps. Paul Stefan]

Geb. am:	25. November 1879
Fakultät:	Juridische Fakultät
Kategorie:

Paul Stefan GRÜNFELDT (Pseudonym: Paul STEFAN), geb. am 25. November 1879 in Brünn, Österreich-Ungarn (Brno, Tschechische Republik), gest. am 12. November 1943 in New York, N.Y./USA. Er kam 1898 nach Wien und studierte an der Univ. Wien Jus, Philosophie und Kunst- und Musikgeschichte und hatte am 17. Juni 1904 an der Juridischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. iur. erworben. Weiters studierte  er Musiktheorie bei Hermann Grädener und Arnold Schönberg. Paul Grünfeld(t) war Schriftsteller, Musikkritiker und -wissenschaftler. 1904-1910 war er Generalsekretär des Zentralverbandes der Industrie, 1921-1928 Herausgeber der "Musikblätter des Anbruchs" und 1922 Mitbegründer der International Society for Contemporary Music. Er lehrte am Max Reinhard Seminar in Wien und schrieb u.a. Bücher über Gustav Mahler (1910, 1912²), Neue Musik u. Wien (1921), Die Wiener Oper (1922), Arnold Schönberg (1924), Arturo Toscanini (1935), Richard Wagner, Franz Schubert und Bruno Walter (1936). 1938 emigrierte er in die Schweiz, 1939 nach Frankreich, 1940 nach Portugal und 1941 in die USA. Dort arbeitete er in der "Neuen Volkszeitung" und. Am 8. Mai 1941 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt. Seine Autobiographie "Das war der letzte Sommer" erschien 1946 posthum. Erst 62 Jahre nach der Aberkennung und sehr lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 10. April 2003 feierlich wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung posthum für 'von Anfang an nichtig' erklärt. Lit.: POSCH/STADLER 2005; RAUSCH 2006; KLEIN 2001, 311; KRONES 2006, Sp. 1358-1359; RIEMANN 1961, 1975; PASS/SCHEIT/SVOBODA 1995; RÖDER 1983; DRIESSEN GRUBER 2008, WAGNER 2008a; LANGENBRUCH 2014; BLUMESBERGER 2002; http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002745; wikipedia

Herbert Posch