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Felix Reach

Geb. am: 24. November 1872
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Felix REACH, geb. am 24. November 1872 in Prag [Tschechische Republik] als Sohn von Rudolf Reach (Kaufmann) und dessen Frau Pauline (geb. Kuh), war 1938 Dozent für Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien sowie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien.  Felix Reach studierte Medizin an der Deutschen Universität Prag, wo er 1895 zum 'Dr.med.' promoviert wurde. Anschließend widmete er sich seiner weiteren Ausbildung in Wien, Straßburg, Basel und Königsberg und wurde 1909 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien für Physiologie des tierischen Stoffwechsels habilitiert. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Ober- und Regimentsarzt in der k.u.k.-Armee.
1919 folgte die Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Reach lehrte fortan als Privatdozent für Physiologie mit besonderer Berücksichtigung der Stoffwechselphysiologie. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Ernährung- und Arbeitsphysiologie. Er war Mitglied der Gesellschaft der Ärzte und der Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde in Wien.
Am 11. November 1924 heiratete er Therese Koreff (geb. am 30. Oktober 1871). Das Paar wohnte bis 1938 in Wien 9, Alserbachstraße 5. Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben, seine Venia legendi wurde widerrufen und er von der Universität Wien vertrieben. Im November 1938 musste er mit gemeinsam mit seiner Frau in ein kleines Zimmer übersiedeln (Wien 18, Sternwartestraße 43). Am 10. Juli 1942 wurden Felix und Therese Reach von ihrer letzten Adresse in Wien 2, Zwerggasse 5/11, nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert. Beide starben dort 1943.

Lit.: Ausstellung "Bedrohte Intelligenz – Von der Polarisierung und Einschüchterung zur Vertreibung und Vernichtung im NS-Regime", Wien 2015; Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Datenbank Shoah-OpferEMÖDI/TEICHL 1937; FISCHER Bd. 2 1933; Kürschners Gelehrtenkalender 1931MERINSKY 1980, 208-209; PLANER 1929UB MedUni Wien/van Swieten Blog; Rudolf M. WLASCHEK, Biographia Judaica Bohemiae, Dortmund 1995-1997. 

Katharina Kniefacz

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