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Robert Köhler

Geb. am: 16. September 1884
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Robert KÖHLER, geb. am 16. September 1884 in Wien, gest. am 24. Mai 1955 in New York City, NY/USA, war Privatdozent für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Er wurde im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt, 1938 wurde seine Venia legendi widerrufen und er am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Er hatte 1903 in Wien maturiert und sein Medizinstudium an der Universität Wien begonnen, wo er 1908 auch zum Dr. med. promovierte. Er arbeitete daraufhin in der Prosektur des Wilhelminenspitals in Wien; 1909/1910 als Operateur an der 1. Chirurgischen Universitätsklinik im AKH und 1911 als externer Arzt an der 1. Univ.-Frauenklinik; 1913-1919 war er Assistent an der gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses Wieden. 1920 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Geburtsheilkunde und Gynäkologie an der Universität Wien, lehrte und forschte im Bereich Endokrinologie und Geriatrie und arbeitete in freier Praxis. 1930 wurde er Primararzt für Frauenheilkunde der Arbeiter-Krankenkasse in Wien. Robert Köhler musste nach dem "Anschluss" aus Wien fliehen (er wohnte in Wien 1., Spiegelgasse 8) und es gelang ihm, noch 1938 nach New York/USA zu emigrieren. Er arbeitete dann u. a. am Beth Israel Hospital, am Brooklyn Hebrew Home sowie am Hospital for the Aged in New York. Er starb 1955 in New York.


Lit.: FISCHER 1932/33, 789; MERINSKY 1980, 131-132; MÜHLBERGER 1993, 26; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; BLUMESBERGER 2002, Bd. 2, 699; Archiv der Universität Wien/Personalbogen S 304.630, Bildarchiv.


Herbert Posch


Robert Köhler, Erklärung dass er nicht auf Hitler vereidigt werden kann, was seine Entlassung bedeuted, Bruief vom 12. April 1938, (c) Archiv der Universität Wien

Robert Köhler, Eintrag auf der Liste der aus rassistischen Gründen nicht auf Hitler zu vereidigenden Mediziner, was ihre Entlassung bedeutet, Liste vom 12. April 1938, (c) Archiv der Universität Wien

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