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Hermann Kahler

Geb. am: 04. Oktober 1891
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene WissenschafterInnen
Hermann KAHLER, geb. am 4. Oktober 1891 in Wien, gest. am 29. Juli 1951 in Mondsee, war Privatdozent für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Der Sohn von Univ.-Prof. Dr.med. Otto Kahler und von Amélie (geb. von Zdekauer) absolvierte das Schottengymnasium in Wien und studierte anschließend Medizin an der Universität Wien, war  Demonstrator am med.-chem. Inst. (Leiter: Prof. Ludwig) und bereits ab 1912 an der Klinik Prof. Chvostek) und promovierte 1914 zum "Dr.med.univ.". Im Ersten Weltkrieg war er 1914-1918 Oberarzt beim Feldjägerbataillon Nummer 17. Ab 1919 war er Assistent von Prof. Franz Chvostek jr. (1864-1944) an der  III. Medizinischen Univ.-Klinik und habilitierte sich 1924 für Innere Medizin. Als Prof. Chvostek ab 1931 krankheitshalber beurlaubt wurde, übernahm er stellvertretend die Leitung bis zur Auflösung der Klinik im Mai 1933. Er suchte 1939 noch um Ernennung zum "Dozenten neuer Ordnung" an, doch wurde der Antrag vom REM in Berlin "zurückgestellt bis zum Nachweis deutschblütiger Abstammung" (REM Erl . Zl IV-2d-8159 v. 09.07.1940). Am 2. August 1940 wurde er dennoch zum Leiter der 1. Med. Abteilung am AKH in Wien berufen (als Nachfolger des verstorbenen Otto Satke). In der Zwischenzeit wurde ihm aus rassistischen Gründen 1941 seine venia legendi entzogen und er wurde von der Universität Wien vertrieben. Er blieb aber bis zu deren Auflösung Leiter der 1. Medizinischen Abteilung des AKH (bis diese Ende 1943 in die Med. Univ.-Klinik integriert wurde). Hermann Kahler wechselte 1944 an die 2. Medizinische Abteilung im Krankenhaus Lainz und veröffentlichte u.a. eine Monografie über Bluthochdruck. Er starb am 29. Juli 1951 in Mondsee.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Habilitationsakten M87-1 MF1529; MED Personalblatt S 304.571, S 265.4.72; UB MedUni Wien/van Swieten Blog; MÜHLBERGER 1993, 24; BLUMESBERGER 2002, 626; TRAGL 2007, 95.

Herbert Posch

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