Olga Weiss (geb. Horowitz)

Geb. am:	20. August 1885
Fakultät:	Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie:	Vertriebene Studierende

Olga WEISS (geb. HOROWITZ), geb. am 20. August 1885 in Wien/Österreich (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), wohnte in Wien 1, Maria Theresienstraße 32, studierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Sie war verheiratet mit Dr. Paul Weiss, ebenfalls Arzt. Sie befand sich 1938 bereits im Stadium der Abschlussprüfungen ('Rigorosen') und war nicht mehr an der Medizinischen Fakultät inskribiert. Sie konnte, nach längerer Unsicherheit, doch noch ihr Studium abschließen und am 31. Oktober 1938 unter zahlreichen symbolischen Diskriminierungen im Rahmen einer 'Nichtarierpromotion' promovieren, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich. Dennoch begann sie noch im November 1938 als Hospitantin an der I. Medizinischen Abteilung des Rothschild-Spitals zu arbeiten und wurde im Juli 1939 dort Sekundarärztin. Am 1. Oktober 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Theresienstadt [Terezín/Tschechische Republik] deportiert, wo sie als Ärztin in verschiedenen Siechen- und Altersheimen für Häftlinge des Ghettos arbeitete. Ihr Ehemann starb dort nach fünf Monaten Aufenthalt. Nach der Befreiung des Lagers kehrte sie Anfang August 1945 nach Wien zurück, wo sie später als Spitalsärztin tätig war. Olga Weiss starb am 7. Februar 1979 im jüdischen Altersheim in Wien.

Lit.: Projekt "Das Schicksal der in Wien verbliebenen jüdischen Ärzte 1938-1945 und die Versorgung ihrer jüdischen Patienten".

Katharina Kniefacz und Herbert Posch