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Franz Bauer

Geb. am: 29. Jänner 1917
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Franz Karl Adolf Ernst BAUER, geb. am 29. Januar 1917 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), gest. am 10. Februar 1976, war der Sohn von Univ.-Prof. Dr. Julius Bauer und Marianne Melitta Bauer-Jokl. Er wohnte in Wien 9, Mariannengasse 15 und war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im 8. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 26. Januar 1939). Franz Bauer emigrierte 1938 in die Schweiz, konnte sein Studium an der Universität Genf fortsetzen und 1940 mit seiner Familie nach New Orleans/USA emigrieren, wo er 1941 sein Medizinstudium an der Louisiana State University School of Medicine abschloss und anschließend bis 1950 ein Praktikum am Charity Hospital von Louisiana in New Orleans absolvierte. Später arbeitete er als Internist am Los Angeles County General Hospital. 1950 erhielt Franz Bauer das Diplom von der American Board of Internal Medicine.
Zwischen 1942 und 1946 diente er als Major im Medical Corps der US-Air Force in Los Angeles.
1943 heiratete er Marjorie Frantz - 1952 wurde die gemeinsame Tochter Anne Kathryn Bauer geboren. Von 1951 bis 1956 leitete Bauer das Radioisotope Service am Veterans Administration Center in Los Angeles und war ab 1952 Associate bzw. Assistant Clinical Professor für Medizin und Radiologie an der University of California, Los Angeles (UCLA). Er arbeitete mit Benedikt Cassen, dem Erfinder des Radioisotopen-Scanners, zusammen und beteiligte sich an den ersten klinischen Studien des Scanners (bes. Schilddrüse). Er war einer der ersten Forscher, der sich mit dem Einsatz von radioaktivem Jod für die Behandlung von Hyperthrose beschäftigte. Andere Arbeiten befassten sich mit der Verwendung von radioaktivem Phosphor.
Zwischen 1956 und 1960 war Bauer Associate Clinical Professor of Medicine und Koordinator der Radioisotopen-Forschung an der University of Southern California und gleichzeitig medizinischer Leiter des Los Angeles County Hospital. Anschließend arbeitete er bis 1965 als Professor an der Medical School der UCLA sowie als Leiter des Medical Service am Harbor General Hospital. Zwischen 1969 und 1974 fungierte Bauer als Dekan der School of Medicine der University of Southern California. Von 1957 bis 1959 war er Präsident des Southern California Chapter der Society of Nuclear Medicine und 1958 Vizepräsident der Gesellschaft. Darüber hinaus war er Berater des Oak Ridge Institute of Nuclear Studies.
1971 erhielt er eine Ehrung der World Federation of Nuclear Medicine and Biology und 1974 verlieh ihm die Intra-Science Research Foundation den Distinguished Service-Award. Franz Bauer starb am 10. Februar 1976.
Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1937-1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 358; Nachruf von William H. Blahd/Journal of Nuclear Medicine [pdf]; RÖDER 1983.


Katharina Kniefacz


Nationale von Franz Bauer, Sommersemester 1938 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Franz Bauer, Sommersemester 1938 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Franz Bauer, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Vorderseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien

Nationale von Franz Bauer, Wintersemester 1937/38 (1. Formular Rückseite), Foto: H. Posch (c) Universitätsarchiv Wien
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