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Johannes Frischauf

Geb. am: 08. Mai 1919
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende
Johannes FRISCHAUF, geb. am 8. Mai 1919 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Sohn von Dr. Hermann Frischauf (Arzt) und Dr. Marie Frischauf-Pappenheim, wohnte in Wien 1, Rathausstraße 11. Er hatte am Realgymnasium Klosterneuburg am 12. Oktober 1937 maturiert und sich sofort für das Wintersemester 1937/38 für ein Medizinstudium an der Universität Wien inskribiert. Er war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 2. Studiensemester inskribiert (Abgangszeugnis vom 6. Dezember 1938, Sommersemester 1938 wurde ihm am 5. Oktober 1938 als gültig angerechnet), da er – obwohl evangelisch AB – in der NS-Zeit als "Mischling 1. Grades" galt und nur unter Vorbehalt des jederzeitigen Studienverbots und Restriktionen weiter studierenden konnte. Er konnte sein Studium später zwar noch fortsetzen, aber trotz aller bestandenen Prüfungen in der NS-Zeit nicht mehr abschließen, erhielt vielmehr Berufsverbot. Später heiratete er seine Studienkollegin Dr. Hermine Löw-Beer, die ebenfalls unter den schwierigen Bedingungen eines "Mischling I. Grades" an der Universität Wien von 1938/39-1943/44 ihr Medizinstudium absolvieren und am 18. Dezember 1943 noch promovieren konnte – ebenfalls mit gleichzeitigem Berufsverbot. Erst nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde er in der ersten Nachkriegspromotion am 8. Juni 1945 - rückwirkend per 2. Oktober 1943 - nach der alten und nun wieder eingeführten österreichischen Studienordnung zum "Dr.med. univ." der Universität Wien promoviert.
Später wurde er o. Professor und Begründer der Nuklearmedizin an der I. Univ.-Klinik für Innere Medizin an der Universität Wien. Er starb am 12. Mai 2015 in Wien.
Lit.: Archiv der Universität Wien/MED Nationale, MED Promotionsprotokoll M33.14, 1231; freundlicher Hinweis von Dr.in Barbara Sauer, Wien 2019; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022.


Herbert Posch


Nationale von Johannes Frischauf, Wintersemester 1937/38, 1. Schein, Vorderseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Wintersemester 1937/38, 1. Schein, Rückseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Wintersemester 1937/38, 2. Schein, Vorderseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Wintersemester 1937/38, 2. Schein, Rückseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf,Sommersemester 1938, 1. Formular, Vorderseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien


Nationale von Johannes Frischauf,Sommersemester 1938, 1. Formular, Rückseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Sommersemester 1938, 2. Formular, Rückseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Sommersemester 1938, 3. Formular, Vorderseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Nationale von Johannes Frischauf, Sommersemester 1938, 3. Formular, Rückseite (Foto: Herbert Posch), (c) Archiv Universität Wien

Johannes Frischauf, MED Promotionsprotokoll 1945, Eintrag 1238 © Archiv der Universität Wien M 33.14
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