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Elisabeth Schwarcz (verh. Low)

Geb. am: 25. September 1913
Fakultät: Medizinische Fakultät | Medizin Universität Wien
Kategorie: Vertriebene Studierende

Elisabeth SCHWARCZ (verh. LOW), geb. am 25. September 1913 in Wien/Österreich-Ungarn [Österreich] (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft 1938: Österreich), Tochter des aus Ungarn eingewanderten Adolf Schwarcz (geb. 1.11.1884, Inhaber des Gasthauses Wien 17., Ottakringer Straße 50, später Wien 16., Lerchenfelder Gürtel 49) und der Berta Schwarcz, geb. Ehrenthal (geb. 13.7.1843), wohnte in Wien 9, Brünnlbadgasse 18/10b. Sie war zuletzt im Sommersemester 1938 an der Medizinischen Fakultät im 10. und letzten Studiensemester inskribiert (Absolutorium ausgestellt am 2. Dezember 1938).

Nach dem "Anschluss" im März 1938 durfte sie im Sommersemester 1938 vorerst zumindest noch zwei Monate im Rahmen des 2%-numerus clausus für jüdische Studierende weiterstudieren, war aber dann aus rassistischen Gründen gezwungen ihr Studium endgültig abzubrechen und musste die Universität Wien verlassen.
Ihr älterer Bruder Julius Schwarcz, der auch an der Medizinischen Fakultät studierte, konnte sein Studium am 31. Oktober 1938 zumindest noch im Rahmen einer diskriminierenden "Nichtarierpromotion" abschließen.

Sie musste aus Österreich fliehen und konnte noch rechtzeitig in das Britische Mandatsgebiet Palästina [Israel] emigrieren, wo sie in Tel Aviv lebte. Dort heiratete sie 1939 ihren Wiener Studienkollegen Dr. Samuel Löw [Low] (1910-2004), der ebenfalls aus Wien vertrieben nach Palästina emigrieren konnte - er hatte bereits am 20. Juli 1935 an der Universität Wien zum Dr. med. promoviert. Am 3. Oktober 1940 wurde ihr Tochter Tamar (Adini) dort geboren. Sie wurden am 29. Nov. 1940 in Palästina [Israel] eingebürgert.

Elisabeth Low, geb. Schwarcz, starb im Alter von 90 Jahren am 27. November 2003 in Tel Aviv, Israel.


Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale MED 1937–1938; POSCH/INGRISCH/DRESSEL 2008, 471; REITER-ZATLOUKAL/SAUER 2022; freundlicher Hinweis ihres Großneffen Robert Sanders, Austalien 02/2017 und 06/2022; www.genteam.at; www.ancestry.de; www.myheritage.at.


Herbert Posch


Nationale von Elisabeth Schwarcz, Wintersemester 1937/38 (Vorderseite), Foto: H. Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Schwarcz, Wintersemester 1937/38 (Rückseite), Foto: H. Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Schwarcz, Sommersemester 1938 (Vorderseite), Foto: H. Posch, © Archiv der Universität Wien

Nationale von Elisabeth Schwarcz, Sommersemester 1938 (Rückseite), Foto: H. Posch, © Archiv der Universität Wien

SCHWARCZ Elisabeth, Ansuchen um Zulassung zum 2% numerus clausus inländischer jüdischer Studierender im Sommersemester 1938, © Archiv der Universität Wien

SCHWARCZ LOW Elisabeth, 1940
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